Info: Knoten in der VoIP-Leitung


1. September 2014

Aktuell kämpft die Deutsche Telekom AG mit DEM Telefonie-Supergau, der für das Unternehmen fast schon “historische Tragweite” hat und von besonderer Peinlichkeit gekennzeichnet ist …

Seit Ende Juli 2014 hat das Unternehmen massive Probleme mit der gerade erst mit größter Mühe den eigenen Kunden regelrecht aufgenötigte Kommunikationstechnik VoIP.

Bis 2016/2017 möchte der Bonner Konzern gerne sämtliche bisherigen Analog- und ISDN-Anschlüsse durch die moderne VoIP-Technik ersetzen – grundsätzlich auch kein schlechter Ansatz, zumal die Technik schon seit Jahren die nötige Marktreife erreicht hat und Kunden durchaus viele interessante Optionen zu niedrigsten Kosten bieten kann. TK-Anbietern wie der Telekom AG ist das zudem Grundlage erheblicher Spareffekte und Technik- + Personalabbau, was bei börsenorientierten Anbietern deren Anleger und Aktionäre die erhofften Dividenden sichern könnte.

Betroffene und auch Außenstehende erleben aktuell allerdings den größten anzunehmenden Supergau, der jegliche Aussichten auf Erfolg verhageln dürfte, sich gerade ins grobe Gegenteil verkehrt und zunehmend erhebliche Zweifel an der technischen Leistungsfähigkeit des Bonner Unternehmens aufkommen lässt.

So fallen in bester Regelmäßigkeit seit Ende Juli diesen Jahres geschaltete Telekom-VoIP-Anschlüsse komplett oder teilweise kurzzeitig oder teilweise auch über viele Stunden komplett aus. Entgegen der Aussagen der Telekom AG zwängt sich mittlerweile der Eindruck auf, dass die Störungen bundesweit auftreten und nicht nur einige wenige Kunden betreffen.
Betroffene können entweder nicht mehr erreicht werden, oder können selbst keine Verbindungen aufbauen … oder Beides tritt gleichzeitig auf.
Völlig überfordert erscheint in diesem Zusammenhang die Störungsstelle, die entweder zweitweise gleich eine Ansage geschaltet hat, dass aktuell keine Störungsmeldungen angenommen werden können, oder es werden vorschnell Meldungen platziert, die Störung bestünde nicht mehr (obwohl betroffene Kunden nach wie vor nicht telefonieren können).

“Trost” spendet die Telekom AG lediglich dahingehend, dass die jeweils über die gleichen Anschlüsse geschalteten Internet- und IPTV-Angebote nicht betroffen sind.

Aktuell scheint sich nicht abzuzeichnen, wann tatsächlich mit einer Beseitigung der Ursache für die Ausfälle zu rechnen ist. Erschwerend kommt noch hinzu, dass in aller Regel gleichzeitig zum Auftreten der VoIP-Unterbrechnung auch das Telekom-Kundenportal die Einrichtung von Umleitungen (z.B. zu Mobilfunkanschlüssen) nicht zulässt … Kunden stehen also sprichwörtlich auf verlorenem Posten.

Andere VoIP-Anbieter sind von diesem Problem im Übrigen nicht betroffen

Fazit / Grundsätzliches:

VoIP ist sicherlich eine zwischenzeitlich einsetzbare Technik, allerdings würden wir immer empfehlen, die Anschlussbedingungen der jeweils verfügbaren Internet-Anbindung zu prüfen. Zwanghaft Anschlüsse von Analog oder ISDN auf VoIP umzustellen ist aus technischer Sicht in so manchem Fall schlichtweg momentan (noch) ein wenig zu früh umgesetzt – die vorhandene Basis in Form schneller und tatsächlich zuverlässiger Internet-Anschlüsse (ADSL, VDSL, Kabel oder Ähnliches) ist in vielen Fällen in der benötigten Form längst noch nicht flächendeckend vorhanden.
Wechselt man zu früh, reicht die Anbindungsgeschwindigkeit nicht oder nutzt man über den vorhandenen Anschluss z.B. bei ADSL gleichzeitig zunehmend noch Fernsehen und Internet, muss man sich über teils (sehr) schlechte VoIP-Verbindungen nicht wundern und kann eine technische Gesprächsqualität beobachten, die man zuletzt vor vielen Jahrzehnten bei Auslands- und sogenannten “Übersee-” Verbindungen her kannte.

Stimmen die Grundbedingungen, bietet VoIP allerdings tatsächlich eine gute bis sehr gute Qualität und tatsächlich auch für ISDN-Nutzer (ohne TK-Anlage) ungekannte Leistungsmerkmale.

© rba-Südbaden